Die Symptomatik des akuten Schädels wird durch die Funktionsstörung des Hirngewebes, deren Lokalisation und Überlagerung mehrer Herdsymptome geprägt. Typische, häufig auftretende Symptome des akuten Schädels sind:
Pupillen - Seitendifferenzen
- Seitenvergleich
- Weite
- Lichtreaktion
- Schmerzreaktion
Motorik, Reflexe, Krampfanfälle, Spastik, Sensibilität
Nackensteifigkeit
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Während der gesamten Diagnostik wird ein zentrales Monitoring mit Feststellung des Trends durchgeführt. Häufig muss im Notfall zunächst auf eine gründliche Diagnostik ganz verzichtet werden: Dann wird lediglich das Gesamtbild, die klinischen Befunde: Pupillenreaktion, Atmung Herztätigkeit, Bewusstseinslage, alles mit Trendeinschätzung zeitsparend notiert. Es gilt dann, durch Sofortmaßnahmen mit oder ohne Diagnose die vitalen Funktionen zu erhalten:
- Atmung (Intubation, Beatmung)
- peripherer Kreislauf (Infusion, Katecholamine)
- Hirndrucksonde und Druckentlastung
In stabilisiertem Zustand erfolgt dann die weiterführende Diagnostik, früher vielfach die sonographische Untersuchung (Echoenzephalographie) als erste Wahl. Heute wird häufiger das Computertomogramm schnellstmöglich durchgeführt.
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Das Computertomogramm ist fast immer ergiebig, wenn Massenverschiebungen, Blutungen, Ödeme, Frakturen, Hämatome die Ursache sind. Vergiftungen lassen sich erst im Spätstadium, wenn Gewebenekrosen entstanden sind, feststellen. Im Bild akuter Schädel bei intrakranieller Blutung (oben, links). Während der Notfalldiagnostik, die auf weiterführende Details verzichtet, findet bereits die Vorbereitung der Notfalloperation statt, die Trepanation mit großflächiger Knochenentfernung zur Druckentlastung, Entlastung von Hämatomen, Hebung von Imprimaten, Beseitigung von Fremdkörpern, Blutstillung.
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Die
Notfalloperation hat immer das Ziel, neben der Beseitigung der regionalen Veränderungen (z. B. eines Hämatoms) auch die regionale Ursache (z. B. die Aneurysmaperforation) definitiv zu therapieren. Vielfach wird beim Noteingriff auf die Therapie der Ursache, z. B. eines Hirntumors, vorläufig verzichtet und dies mit aufgeschobener Dringlichkeit auf einen späteren Zeitpunkt verschoben, wenn sich der Zustand des Patienten stabilisiert und der sekundäre Hirnschaden demaskiert hat. Die Versorgung des akuten Schädels sollte, wenn Zeit und Umstände dies erlauben, dem spezialisierten Operateur überlassen bleiben. Die Trepanation im Notfall sollte der Chirurg aber beherrschen und durch diese Entlastung des Hirndruckes, z. B. bei Blutungen, das Leben erhalten und schwere Folgeschäden vermeiden können.