Definition:
Extreme Adipositas mit mechanischer Einschränkung des thorakalen Volumens und Atmung kleiner Volumina im unteren Ausatmungsbereich der Lunge, wodurch Teile der Lunge überhaupt nicht oder fast nicht belüftet, die alveolär-arterielle PO
2-Differenz vergrößert wird. Die Mehrzahl der adipösen Menschen kann mit Hilfe zentraler Regulationen den physiologischen P
aCO
2 halten. Ein Teil, zu welchen der Kutscher des Herrn Pickwick (Roman von Charles Dickens) gehört, entwickeln eine chronische Hyperkapnie, Hypoxämie, Polyzythämie, pulmonale Hypertension. Die Folgen der Hypoxämie, Schläfrigkeit, Apnoe, Hyperpnoe, Aufwachen, Appetit verspüren, Essen, Schlafen, Hypoventilation, Apnoe, Hyperventilation usw. konkurrieren also mit dem unstillbaren Appetit dieser Patienten.
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Beispiel einer sekundären zentralen Atemregulationsstörung. Der Genuss von Nikotin kann durch Lungenparenchymschäden den Verlauf bedeutend beschleunigen. Fasten und Rauchverbot sind die effektivsten therapeutischen Methoden.
Symptome der primär zentralen Regulationsstörungen:
Müdigkeit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche, Einschränkung der Leistungsfähigkeit, depressive Verstimmung, Schnarchen, Hypoxämie, Hypoventilationsstörungen, Zyanose, Venenfüllung, Rechtsherzbelastung, Rechtsherzhypertrophie.
Bei den sekundären Störungen liegt zusätzlich vor: Adipositas - Pickwick-Syndrom, Leberinsuffizienz, Undine-Syndrom (periodische Apnoe, Zyanose und Somnolenz bei Neoplasmen).
Diagnose:
klinischer Befund und Anamnese, Provokationstest
Blutgase: |
(Hyper-Hypoxämie) (Hyper-Hypokapnie) |
Lungenfunktion: |
Bei Adipositas restriktive Ventilationsstörung |
Polysomnographie: |
Schlaf-EEG, Blutgase fortlaufend, Ventilation, Thoraxbewegung |
Therapie:
Primäre Atemregulationsstörungen sind unheilbar.
Sekundärer Typ: |
Gewichtsreduktion |
Hypoventilation: |
Behandlung obstruktiver Ventilationsstörungen Atemhilfen (nächtlich CPAP) |
Hyperventilation: |
Rückatmung psychiatrische Behandlung |
Für chirurgische Patienten bedeuten Störungen der Atemregulation eine Einschränkung der Operabilität. Langzeitbeatmungen sind kontraindiziert, da die Entwöhnung außerordentlich problematisch ist. Die häufigsten Störungen der Atemregulation finden sich bei älteren Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen. Sie haben eine durch chronische Hypoxie und Hyperkapnie anerzogene Erhöhung der Regelgröße. Postoperativ kommt es darauf an, den Patienten nach der Luxusbeatmung mit hohen O
2-Gasdrucken wieder auf den respiratorischen Alltag zurückzuführen.