Im Lückengebiss gibt es die Möglichkeit des rein implantatgetragen Zahnersatzes oder des kombiniert implantat-zahngetragenen Ersatzes. Beim kombinierten Ersatz tritt folgendes Problem auf: Der Zahn wird bei Belastung in die Alveole intrudiert, das Implantat nicht.
Gibt es unterschiedliche Langzeitergebnisse?
Nein, kombiniert implantat-zahngetragenene Verbundbrücken weisen keine schlechteren Prognosen auf als rein implantatgestützte Brücken (Beniashvili et al. 1999, Garcia und Oesterle 1998). Es konnte nicht gezeigt werden, dass zahnimplantatgetragene Brücken ein höheres Risiko für Implantatmisserfolge oder prothetische Misserfolge aufweisen als rein implantatgetragene Brücken (Olsson et al. 1995).
Die um den Faktor 10 unterschiedliche Rigidität einer parodontalen Verankerung eines Zahnes gegenüber einer ankylotischen Verankerung eines Implantats tritt nur bei statisch einwirkenden Kräften auf. In-vivo-Messungen von Richter (1998) zeigen jedoch beim Kauakt dynamische Kraftanstiege bis zu 500 N/s. Wahrscheinlich verhält sich der mit Gewebeflüssigkeit gefüllte Parodontalspalt eines Zahnes bei schnellen Kraftanstiegen ähnlich rigide wie ein osseointegriertes Implantat. Nur bei langsam ansteigender und statischer Krafteinwirkung können die elastischen Fasern des Parodontalapparats diese Kräft initial und vollständig mit einer Auslenkung des Zahnes dämpfen (Weigl 2002).
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Bei einigen Patienten ist es absehbar, dass Nachbarzähne der Implantatversorgung eine schlechtere Prognose haben als die Implantatversorgung.
In diesen Fällen muss die Planung der Implantatversorgung diesen zu erwartenden Verlust des Nachbarzahnes mit in die Planung miteinbeziehen. Ein Umbau der Suprastruktur sollte möglich sein.
Bei benachbarten Implantaten ist bei fehlenden Knochensepten keine Regeneration der Papillen zu erwarten.
Einige Voraussetzungen für den Aufbau einer Papille müssen gegeben sein:
- Eine Papille wird sich zwischen einem Implantat und dem Nachbarzahn wieder ausbilden, wenn der Abstand des Kontaktpunktes der Kronen zur crestalen Knochenkante der am Nachbarzahn verbliebenen Knochenkante nicht mehr als 5 mm beträgt.
Wird der Abstand auch nur um 1 mm erhöht, so verringert sich die Ausbildung einer Papille um 50% (Tarnow et al. 1992).
Cave! Zwischen zwei Implantaten beträgt die durchschnittliche Gewebehöhe nur 3,4 mm. Diese Tatsache bedingt eine breitere Kronengestaltung mit apikaler Verlagerung des Kontaktpunktes.
- Der Abstand zwischen 2 Implantaten sollte in Höhe der Implantat-Abutmentfläche nicht weniger als 3 mm betragen (Tarnow et al. 2000).
Diese Feststellung könnte ein Anhalt sein, dass bei der Auswahl von Implantaten solche mit einem kleineren Durchmesser an der Implantabutmentgrenzfläche vorteilhaft sein können, wenn mehrere Implantate in der ästhetischen Zone inseriert werden sollen, damit ein Minimum von 3 mm Knochen zwischen ihnen an der Implantabutmenthöhe eingehalten werden kann. Es kann auch ein Vorteil sein, benachbarte wide body Implantate in der ästhetischen Zone zu vermeiden, da sie den Zwischen-Implantatabstand vermindern und möglicherweise zu einer erhöhten crestalen Resorption führen würden (Tarnow et al. 2000).
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Der Implantatabstand im Bereich der Implantat-/Abutment-Schnittfläche ist 3 mm oder geringer. Der laterale Knochenverlust der angrenzenden Implantate überschneidet sich und resultiert in einer Zunahme des crestalen Knochenverlustes (nach Tarnow et al. 2000).
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Der Implantatabstand im Bereich der Implantat-/Abutment-Schnittfläche ist größer als 3 mm. Der laterale Knochenverlust der angrenzenden Implantate überschneidet sich nicht mit minimalem resultierendem crestalem Knochenverlust (nach Tarnow et al. 2000).