<< zurück#pic#
Knochen, Knorpel, Bänder, Gelenkscheiben, Luxationen
Gelenkverletzungen entstehen durch extreme Gelenkbewegungen oder direkte Traumen. Folgen sind fast ausnahmslos der weitgehende Funktionsverlust.
offene Gelenkverletzung - Gelenkhöhle eröffnet
geschlossene Gelenkverletzung - Gelenkstrukturen bei erhaltenem Weichteilmangel verletzt
- knöcherne Verletzungen
- Knorpelverletzungen
- Bandverletzungen
- Gelenkscheibenverletzungen
- Luxation (Ausrenkung)
- Subluxation (Teilausrenkung)
- Weichteilverletzungen und -defekte
- Verletzungen der Leitungsbahnen
#pic#
Gelenkverletzungen treten in Abhängigkeit von der anatomischen Struktur mit unterschiedlichen Mustern auf. Die exakte Diagnose aller Verletzungsfolgen ist für die Planung der meistens operativen oder arthroskopischen Therapie von größter Bedeutung. Deshalb werden neben konventionellen Methoden (Röntgenaufnahmen) auch gehaltene Röntgenaufnahmen, Computertomographie, Sonographie, Angiographie, in Ausnahmen MR-Untersuchungen durchgeführt.
Definition:
offene oder geschlossene traumatische Läsionen der gelenkbildenden Gewebe (Knorpel, Bänder)
ANZEIGE:
Zahnimplantate,
Parodontosebehandlungen,
Aesthetische Zahnbehandlungen
zu sehr guten Konditionen
Verletzungsarten
- Zerrung (reversible Dehnung der elastischen Fasern)
- Prellung, Stauchung (stumpfe Gewalteinwirkung)
- Überdehnung (Dehnung mit Ruptur von Faseranteilen)
- Ruptur (Kontinuitätsdurchtrennung von Bändern)
- Subluxation (teilweiser Kongruenzverlust durch Bänder-Kapselschäden)
- Luxation (vollständige Verrenkung gelenkbildender Gewebe)
- Luxationsfraktur (gleichzeitige Fraktur und Luxation)
Prellungen und
Stauchungen führen zu Druck- und Bewegungsschmerz, Gelenkerguss.
Die
Therapie besteht in der konservativen Ruhigstellung, Analgetika und Antiphlogistika, evtl. Ergusspunktion.
Zerrungen rufen Mikrorisse in Bändern und Kapseln hervor; schmerzhafte Funktionsbehinderung, Druckschmerz, Dehnungsschmerz, gelegentlich Erguss.
Therapie:
kurzfristige Ruhigstellung, evtl. Gelenkpunktion
Bandrupturen gehen meistens mit Knochenausrissen einher und führen zu Funktionsstörungen, Schmerzen, blutigen Ergüssen.
Die
Diagnose resultiert aus der klinischen Untersuchung (Instabilität) und gehaltenen Röntgenaufnahmen im Seitenvergleich.
Therapie:
funktionelle Behandlung bei durch die Muskulatur stabilisierten Bandrissen, sonst chirurgisch durch Bandnaht bzw. Fixierung mit der knöchernen Absprengung
Knorpelverletzungen entstehen durch direkte Gewalteinwirkungen und führen zu blutigen Ergüssen, freien Gelenkkörpern, Schmerzen, Schwellung, Funktionseinschränkung.
Die
Diagnose resultiert aus der klinischen Untersuchung oder Arthroskopie. Röntgenbilder geben keinen sicheren Hinweis.
Die
Therapie umfasst: Punktion, Antiphlogistika, Analgetika, Funktionsbehandlung (unbelastete Bewegungsübungen), die Arthroskopie oder Arthrostomie, Beseitigung freier Gelenkkörper.
Verletzungen der Zwischenscheiben
Schmerzen, Funktionseinschränkungen, Gelenksperre, Prolaps mit Nervenschädigung
Diagnose:
klinische Untersuchung, Arthrographie, Sonographie, Kernspintomographie, Arthroskopie
Therapie: #pic#
Da eine Spontanheilung nur im durchbluteten Randgebiet des Diskus erfolgen kann, sind Teil- oder Totalentfernungen erforderlich.
Diagnostik:
Inspektion, Röntgen (Knochenbeteiligung), bei geschlossenen Gelenkverletzungen: Arthroskopie
Therapie:
Rekonstruktion aller verletzten Gewebe, Stabilisierung der Knochen, Fixation der Knorpel, Naht der Bänder, Gefäße, Nerven, Weichteil- (Haut-, Weichteil-, Muskel-) Transplantationen
Therapie bei geringfügigen Verletzungsfolgen:
Zerrungen, Prellungen, kleine Hämatome, kleine Gelenkergüsse ohne Verletzung der Gelenkstrukturen:
Gelenkpunktion, Wundversorgung, Verbände, Fixierung der Stellung im Gelenk, z. B. durch Gipsschiene oder Fixateur (s. u. Knochenverletzungen).
Luxationen (Verrenkungen, Ausrenkungen)
#pic#
Luxationen entstehen durch extreme Gelenkbewegungen, z. B. Überstreckung bei normalen oder fehlgebildeten Gelenken (z. B. zu flache Gelenkpfanne), durch direkte Traumen (das Gelenk wird auseinandergeschlagen). Habituelle Luxationen sind Verrenkungen, die häufig an einem bestimmten Gelenk schon bei geringen Bewegungen auftreten. Ursache sind Fehlbildungen (zu flache Pfanne) oder ein Zustand nach früherer Luxation mit nicht verheiltem Bandapparat.
Hauptsymptom:
Bewegungsunfähigkeit, federnde Fixation
Begleitverletzungen der Gefäße und Nerven sind relativ häufig. Fehlstellungen sind sichtbar.
leere Gelenkpfanne, Fehlstellung; Klärung durch Röntgenbefund
#pic#
Diagnose:
Ellenbogenluxationsfraktur nach massiver Gewalteinwirkung mit hochgradigen Gewebeläsionen, Durchblutungsstörungen. Nach der sofortigen Rekonstruktion des Knochens (Osteosynthse), der Durchblutung, der Gelenkfläche und Reposition konnte ein gutes Dauerresultat mit weitgehend normaler Gebrauchsfähigkeit des Armes erzielt werden.
Therapie: #pic#
Reposition, Versorgung von Begleitverletzungen, selten offene Reposition (Gewebeinterponate). Reposition bedeutet die Einrenkung des Gelenkes, wodurch die Gelenkflächen der beteiligten Knochen wieder aufeinander zu liegen kommen. Fremdkörper, Anteile von Knochen oder Bändern müssen entfernt werden. Erstmalige Luxationen großer Gelenke, z.B. Hüfte, werden in Narkose, kleine Gelenke in örtlicher Betäubung und habituelle Luxationen ohne Betäubung schmerzfrei eingerenkt.
Ergebnis:
Vielfach bleibt eine chronische Luxationsneigung, welche eine operative Gelenkrekonstruktion der Weichteile erfordern kann.
#pic#
Zu den Wiederherstellungsoperationen der Bausteine des Gelenkes in korrekter Stellung addiert sich die Versorgung der Weichteile und der beschädigten Leitungsbahnen (s. o.).