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Da die Funktion der Niere von einer ausreichenden Durchblutung mit genügend hohen arteriellen Blutdrücken abhängt, ist sie von Natur aus mit einem Regelsystem ausgestattet, welches dies gewährleistet (s.
Steuerung der Nierenfunktion). Das Syndrom der renalen Hypertonie ist gekennzeichnet durch
Hypertonie auf dem Boden von parenchymatösen, vaskulären oder endokrinen Erkrankungen. Die renale Hypertonie ist im weitesten Sinne eine
fehlgesteuerte physiologische Blutdruckregulation.
I |
parenchymätös |
gesteigerte Natrium- und Wasserretention |
II |
Hyperreninismus |
gesteigerte Reninproduktion |
III |
vaskulär |
verminderte intrarenale arterielle Blutdrücke |
Hauptursachen der drei Kategorien des renalen Hypertonus sind die Erkrankungen des Nierenparenchyms mit folgender
exkretorischer Funktionseinschränkung, die verminderte Durchblutung durch
vaskuläre Erkrankungen und die
inkretorische Überfunktion (Reninüberproduktion).
Renal parenchymatös |
Renovaskulär |
akute und chronische Glomerulonephritis |
Koarktation der Aorta |
chronische Pyelonephritis |
Nierenarterienstenosen |
zystische Nierenerkrankungen |
interstitielle Nephritis |
Hyperreninismus |
Bastrahlungsniere |
Reninome |
Amyloidniere |
Wilson-Tumoren |
Bindegewebserkrankungen |
Erkrankungen mit sekundärem Hyperreninismus |
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Pathophysiologie der renal parenchymatösen Hypertonie
Doppelseitige Nierenerkrankungen haben häufig eine Störung des physiologischen Regelkreises.
Systemischer Druck: Diurese + Natriurese
Die bilaterale Nephrektomie wegen Nierenschrumpfung mit Hypertonus führt zur Normalisierung der Blutdruckwerte. Die Nierenerkrankung beginnt mit einer
Einschränkung der
exkretorischen Funktion, Natrium und Wasser werden retiniert, das extrazelluläre Flüssigkeitsvolumen, einschließlich des
Blutvolumens nimmt zu, der venöse Rückfluß zum Herzen ist erhöht, das Herzzeitvolumen steigt an und verursacht eine autoregulatorische Widerstandserhöhung der Gewebe mit Anstieg des Blutdruckes.